Ihre Meinung ist uns wichtig, daher freuen wir uns über Ihr Feedback!

Wir möchten uns stetig verbessern, um Ihnen relevante Inhalte und einen guten Service bieten zu können.

Dieses wird unabhängig durch das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV) erhoben. (externe Internetseite).

So entwickelt sich unser Strombedarf bis 2045

Wie viel Strom werden wir zukünftig verbrauchen? Und welche Rolle spielen erneuerbare Energien dabei? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der Szenariorahmen 2023–2037/2045.

Den sogenannten Szenariorahmen erstellen die Übertragungsnetzbetreiber alle zwei Jahre. Darin berücksichtigen sie die politischen Klimaziele und die Transformationsprozesse aller Sektoren. Diesen Szenariorahmen prüft und genehmigt die Bundesnetzagentur (BNetzA). Auch die Öffentlichkeit, also BürgerInnen, Verwaltung, Wissenschaft, Verbände, uvm., konsultieren den Szenariorahmen und bringen Ihre Anpassungsvorschläge ein. Diese werden von Netzbetreibern und BNetzA vor der Genehmigung berücksichtigt.
Der Szenariorahmen ist die Planungsgrundlage für die Übertragungsnetzbetreiber. Sie berechnen, wie sie das Stromnetz in den kommenden 10 bis 15 Jahren ausbauen müssen, um den erwarteten Bedarf zu decken. Das Ergebnis dieser Berechnungen wiederum fließt in den Netzentwicklungsplan Strom (NEP) ein.

Bis zum Jahr 2037 ist der Weg eindeutig vorgegeben

Im Szenariorahmen 2023–2037/2045 legen die Netzbetreiber in drei Szenarien A, B und C dar, wie Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden kann. Bis 2037 gleichen sich die Szenarien weitestgehend: Die Netzbetreiber erwarten, dass Deutschland bis dahin netto durchschnittlich fast 18 Gigawatt (GW) mehr Strom mit Photovoltaikanlagen, rund sechs Gigawatt mehr Strom mit Windkraftanlagen an Land („Onshore“) und drei Gigawatt mehr Strom mit Windkraftanlagen auf See („Offshore“) produziert. Zudem spielt es eine zentrale Rolle, dass alle Sektoren ihre Treibhausgasemissionen im Zuge der Dekarbonisierung reduzieren. Dies geschieht, indem sie möglichst viele Anwendungen und Prozesse elektrifizieren.

Wasserstoff, effiziente Direktverstromung oder weniger effiziente Direktverstromung?

Ab 2037 unterscheiden sich die Voraussagen: Im Szenario A nutzt Deutschland mehr grünen Wasserstoff als in den Szenarien B und C. Im Szenario B gehen die Netzbetreiber von einer stärkeren Direktverstromung aus. Sie nehmen also an, dass die VerbraucherInnen den aus Erneuerbaren produzierten Strom direkt nutzen, weshalb die Betreiber weniger Strom speichern müssen. Denn Strom wird dann nicht mehr nur für die Stromversorgung, sondern auch zum Heizen und für den Verkehr benötigt. Und im Szenario B nutzen die VerbraucherInnen den Strom weitaus effizienter als im Szenario C, zum Beispiel durch eine bessere Energieeffizienz von Gebäuden oder die Nutzung energieeffizienter Geräte, welche Strom effizienter nutzen.

In allen drei Szenarien prognostizieren die Übertragungsnetzbetreiber, dass der Strombedarf deutlich steigen wird. Das liegt vor allem an der Elektrifizierung vieler Prozesse und Lebensbereiche. So werden in den kommenden Jahren immer mehr BürgerInnen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf batteriebetriebene Fahrzeuge umsteigen. Und sie werden mehr Wärmepumpen und Power-to-Heat-Anlagen, die Strom in Wärme umwandeln, verwenden. Zudem benötigt die Industrie mehr Strom, weil sie dekarbonisieren und mehr umweltfreundlichen Wasserstoff herstellen muss.

Quelle: Bundesnetzagentur     https://www.netzausbau.de/SharedDocs/Downloads/DE/2037/SR/Szenariorahmen_2037_Genehmigung.pdf?__blob=publicationFile

September 2022

Alle Artikel im Überblick