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Bürger fragen - Wir antworten

EECS Zertifikate

Sehr geehrte Damen und Herren,
unser Stromanbieter bietet in einem seiner Tarife 100 % Ökostrom an, den er mittels zugekauften EECS Zertifikaten auf legalem Weg zu „Ökostrom“ macht. Der Anteil ders erneuerbar erzeugten Stromes liegt bei lediglich 3 %. Davon dem Stromanbieter selbst zuzuordnende Anlagen für erneuerbare Energie nur 1%.
Der Handel mit EECS Zertifikaten sollte dem Zubau „erneuerbarer Anlagen“ dienen. Nun macht er aus fossil/atomar erzeugtem Strom, Ökostrom und keine einzige Tonne CO2 wird wirklich eingespart.
Das bei dem geringen Handelspreis der Ursprungserzeuger des Stromes EE-Anlagen zubaut ist ebenfalls sehr unwahrscheinlich.
Nun meine Frage:
Ist von der neuen Bundesregierung geplant, den Verkauf der Zertifikate künftig an Zubau von EE-Anlagen zu koppeln oder ist vorgesehen diese Möglichkeitdes des in meinen Augen legalen „greenwashings“ in absehbarer Zeit zu unterbinden?

Frage von M. Sch. 5. Mai 2022
Bürgerdialog Stromnetz Signet

Antwort von der Redaktion

Sehr geehrter Herr/ Frau,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema Ökostrom.

Die neue Bundesregierung hat sich hohe Klimaschutzziele gesetzt. Mit dem vor Kurzem veröffentlichten „Osterpaket“ soll der Erneuerbare-Energien-Ausbau beschleunigt werden, bis zur endgültigen Dekarbonisierung 2035.

Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Zubau an Anlagen aus erneuerbaren Energien in den kommenden Jahren erforderlich. Hierfür wird eine größere Beteiligung von Kommunen und Bürgerenergiegesellschaften beim Ausbau von Wind und Photovoltaik sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen bei Photovoltaik angestrebt.

In Bezug auf Ökostrom ist wichtig, dass es hier keine einheitlichen vorgegebenen Kriterien für die Definition gibt, weshalb der Begriff unterschiedlich verwendet werden kann. Jedoch sind Stromanbieter berechtigt, die Bezeichnung Ökostrom zu verwenden, sobald ein Anbieter seinen fossilien Strom durch sogenannte Herkunftsnachweise (aus erneuerbaren Energien) aufwertet. Diese Herkunftsnachweise können innerhalb des europäischen Raumes gehandelt werden. Dadurch geraten die Herkunftsnachweise aber auch immer wieder in die Kritik, da sie entkoppelt vom physischen Strom gehandelt werden und so das sog. Greenwashing von konventionell erzeugtem Strom ermöglichen.

Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird in Zukunft ein größerer Teil des Stroms in Deutschland aus Anlagen kommen, die aus erneuerbaren Energien stammen. Hier wird sich zeigen, wie der Ausbau und die dazugehörige Infrastruktur (Ausbau der Stromnetze etc.) voranschreitet. Auch ist derzeit nicht abzusehen, ob eine Kopplung der Zertifikate an den EE-Zubau durch kommende Gesetzesvorhaben vorgesehen ist (z.B. Sommerpaket).

Folgender Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die aktuelle Lage im Hinblick auf EECS-Zertifikate und Ökostrom.

https://www.next-kraftwerke.de/wissen/oekostrom

Sicher sind auch sogenannte Green Power-Purchase-Agreements (Green PPAs) eine Lösung, die den Bezug von „wirklich grünem Strom“ ermöglichen. Hierbei werden zwischen zwei Parteien, meist zwischen einem Stromproduzenten und einem Stromabnehmer, Stromlieferverträge mit individuellen Vereinbarungen geschlossen.

 

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den Informationen den Hintergrund zu Ihrem Anliegen erklären konnten.

Freundliche Grüße

Ihr Bürgerdialog Stromnetz-Team

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