Bürger fragen - Wir antworten
Frequenz stabilität
Guten Tag,
Deutschland verabschiedet sich von den fossilen Kraftwerken. Mit dem Abschalten dieser Kraftwerke fallen aber auch die Syncrongeneratoren mit ihren riesigen Schwungmassen weg, die für die Frequenzstabilität von 50 Hertz zuständig waren.
Wie wird in Zukunft die Frequenz im Netz stabil gehalten, wenn mit dem Wegfall der Syncrongeneratoren, zusätzlich auch noch ein wachsender Anteil stark fluktuierender Erneuerbarer Energien eingespeist wird?
Freundliche Grüße

Antwort von der Redaktion
Sehr geehrter Herr Seeberger,
vielen dank für Ihre Frage.
Wie Sie ganz richtig festgestellt haben, ist die Schwungmasse der direkt an das Netz gekoppelten Synchrongeneratoren ein stabilisierender Faktor für die Netzfrequenz von 50 Hertz. Ein Wegfall dieser Synchrongeneratoren führt also zu einem Anstieg des Frequenzgradientens (Änderungsrate der Frequenz). Für kleinere Inselnetze mit einem hohen Anteil volatiler Erneuerbarer Energien ist das auch bereits ein reales Problem. Deutschland ist jedoch Teil des europäischen Verbundnetzes. In diesem ist der Anteil der Netz gekoppelten Synchrongeneratoren momentan ausreichend, um keine neuen Gegenmaßnahmen implementieren zu müssen.
Es wird jedoch auch in Teilbereichen des Verbundnetzes ein Mindestmaß an Schwungmasse benötigt. Dafür kommen unter anderem auch die Ein- oder Ausspeicherung kinetischer Energie in Schwungmassen, Synchrongeneratoren die mit Erneuerbarer Energie betrieben werden und die Aktivierung der Leistungs-Frequenzregelung (Primärregelleistung und Sekundärregelleistung) in Frage.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter dem folgendem Link: https://www.netzentwicklungsplan.de/sites/default/files/media/documents/Minimale%20Schwungmasse.pdf
Schreiben Sie eine Antwort