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Bürger fragen - Wir antworten

Netzlast

Ich sehe da ein Problem :

Warum ist eine Solaranlage mit Beispielsweise nur 1.000 Watt Maximaleinspeisung für das Stromnetz ein Problem,
wenn gleichzeitig der Wasserkocher (800-1500 Watt) oder gar ein Durchlauferhitzer mit 2.500 Watt Verbrauch kein Problem sind.

Die Auswirkungen aufs Netz sind doch gleich !!:

* Beim Solarstrom verringert sich die aufgenommene Leistung am Haushalt meist dauerhaft (auuser bei wolkigem Wetter) über die Mittagszeit, während
* jeder Verbraucher in der Leistungsklasse eher ungeplant (morgens, Kaffeepause, Mittags, und Abend) mal eingeschaltet wird.

Oder noch klarer : warum ist ein Wasserkocher, der eher ungeplant 1.000 Watt zieht legal, aber eine Solaranlage mit eher stabilen 1.000 Watt Leistungsreduzierung illegal oder Netzsicherheits gefährdend ?

Die Wasserkocher etc. mussten schon von je her einkalkuliert werden !
Die Solaranlagen sind damit kein anderes und eher leichter zu steuerndes ‚Problem‘ !

Und je mehr Solaranlagen bei Privathaushalten existieren, desto weniger !!! belastet werden ja die Zuleitungen zu den Siedlungen, weil zumindest am Tag und Sonne weniger Verbrauch anfällt !

Ich lese immer wieder zu viele Solaranlagen könnten das System abstürzen lassen.

Na dann lasst uns doch einfach mal eine Kaffeemaschinengemeinschaft bilden und genau zu jeder vollen Stunde alle einschalten, was ist dann ?
83 Mio Einwohner,
40 Mio Hauptsitzhaushalte

Nur 1 Mio Kaffeemaschinenbesitzer bei 800 Watt = 800 MW Schwankung auf wenige Sekunden,
schon immer möglich gewesen und reale Gefahr !

Ich erinnere mich noch an Berichte von Fußball WM um 80er, wo in den Pausen die Wasserversorgung in die Knie ging, weil alle dann aufs Klo rannten.

Auch die Kuehlschraenke könnten danach angelaufen sein, nachdem neues kaltes Bier heraus geholt wurde, was aber damals noch Ehefrau und Kinder im Spiel machen mussten.

Also ich fühle mich da doch arg vera…..
Früher waren alle Haushalte autark (Holzofen, etc.) wir sollten da wieder hin kommen – oder zumindest näher dran,
um mit Solar oder Wind wo machbar eine gewisse private Grundversorgung zu haben.
Damit sind dann auch Blackouts weniger schlimm, weil jedes Haus dann ueber eigene Notstromanlage verfügt und nicht gleich das Chaos los bricht.

Frage von T. W. 25. Januar 2023
Bürgerdialog Stromnetz Signet

Antwort von der Redaktion

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Anmerkungen zum Thema.

Eine 1000 Watt PV-Anlage stellt für das Eigenheim und das Stromnetz kein Problem dar.

Die Lastwerte der Verbraucher im Haushalt sind den Netzbetreibern bekannt. Zusätzlich dazu ist die tatsächliche Netzlast deutlich geringer, da bei diesen Geräten eine Gleichverteilung in den Nutzungszeiträumen am Morgen, Mittag und Abend eintritt. Nehmen wir das Beispiel mit den 800 Watt für die Kaffeemaschine. Dann liegen diese 800 Watt ja nur für die Zubereitung des Kaffees an, also circa 30 Sekunden. Verteilen wir diese Last gleichmäßig regional für 1 Mio. Menschen auf den Zeitraum am Morgen zwischen 7 Uhr und 8 Uhr, werden aus den genannten 800 Megawatt nur noch 6,66 Megawatt.

Die tatsächliche Netzlast ist also durch die Verteilung der Nutzer deutlich geringer und wird von den existierenden Kraftwerken und deren Steuerbarkeit bereits abgedeckt. Eine parallele Netzlast durch alle regionalen Verbraucher innerhalb weniger Sekunden ist theoretisch zwar möglich, zeigt sich aber nie in der Praxis. Für besondere Vorkommnisse, wie bspw. die Fußball-WM, können zudem weitere Vorsichtsmaßnahmen und Reserven vorgehalten werden.

Anders sieht es mit der Stromerzeugung aus. Diese liegt durch Wind und Sonne dann bei allen Erzeugern an und sorgt für die beschriebene Leistungsspitze. Zudem gibt es nicht eine Zu- und eine Ableitung im Stromnetz. Übersteigt die Einspeisung in einem Haushalt den Verbrauch, fließt die Energie über den Stromanschluss ab, über den sonst die Energie bezogen wird. Das entlastet also nicht das Stromnetz. Sind nun in einem Gebiet z.B. viele PV-Anlagen größerer Leistung installiert, kann dies eine Herausforderung für die Netzbetreiber darstellen. Durch Netzausbau und weitere moderne Steuerungsmöglichkeiten (Smart-Grid) wird dem entgegnet.

Zur Notfalllage bei einem Blackout bzw. Brownout: Bei Stromausfall schaltet sich der Wechselrichter der PV-Anlage automatisch ab und die Anlage kann keinen Strom mehr liefern. Um auch weiterhin eine Stromversorgung aus der PV-Anlage zu sichern, braucht es ein sogenanntes Backup- bzw. Ersatzstromsystem basierend auf einem inselnetzfähigen Wechselrichter und ggf. einem Stromspeicher. Generell ist aber ein Stromausfall in Deutschland nach wie vor extrem unwahrscheinlich. Weitere Informationen finden Sie dazu hier: https://www.buergerdialog-stromnetz.de/wissenswertes/versorgungssicherheit/

Wir hoffen, dass wir Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet haben.

Wir wünschen Ihnen noch eine angenehme Woche.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team Bürgerdialog Stromnetz

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