Bürger fragen - Wir antworten
Südlink
Wieviel Strom pro Jahr wird voraussichtlich durch Südlink im Jahr 2030, 2035 und 2040 transportiert?
Wie hoch wird dabei der EE-Anteil sein?
Wie hoch werden die Investitionskosten für Südlink (aktuelle Kostenberechnung) sein?
Auf wieviel Kosten pro Jahr werden die Wartungs- Reparaturkosten pro Jahr für Südlink veranschlagt?
Über welchen Zeitraum wird Südlink für die Berechnung der Netzentgelte abgeschrieben?
Um viele Cent/kWh werden sich die Netzentgelte für Endverbraucher durch Südlink erhöhen?
Ab wann werden die Netzentgelte sich durch Südlink erhöhen?

Antwort von der Redaktion
Sehr geehrter Herr L.,
herzlichen Dank für Ihre Fragen, die sich leider pauschal nicht so konkret beantworten lassen, wie es vielleicht wünschenswert wäre, da die Antworten von mehreren Faktoren abhängen, welche sich zum jetztigen Zeitpunkt noch nicht vorhersagen und bestimmen lassen. Zunächst grundsätzlich: Der Suedlink ist eine der zentralen Stromtrassen in Deutschland, die den Norden und den Süden des Landes verbindet und insbesondere dazu beitragen soll, den in Norddeutschland erzeugten Offshore-Windstrom in den Süden zu transportieren.
- Menge des transportierten Stroms: Die genaue Menge des über Suedlink im Jahr 2030, 2035 und 2040 transportierten Stroms kann heute nicht prognostiziert werden. Das hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Ausbaus erneuerbarer Energien, der Entwicklung des Strombedarfs, den Ausbau anderer Stromtrassen und technologischer Fortschritte. Die Leistung der beiden Erdkabel wird jedenfalls bei 2 x 2.000 MW, also insgesamt 4 GW liegen.
- EE-Anteil: Das Hauptziel von Südlink ist es, den im Norden erzeugten Windstrom in den Süden zu transportieren. Es ist daher zu erwarten, dass der Anteil erneuerbarer Energien (EE) höher sein wird als heute. Genaue Prozentsätze sind jedoch schwer vorherzusagen. Auch hier spielen Faktoren eine Rolle, die heute nicht vorherzusagen sind, wie den Ausbau erneuerbarer Energien, die Entwicklung des Strombedarfs, den Ausbau anderer Stromtrassen und technologische Fortschritte.
- Investitionskosten: Bis 2022 lagen die geschätzten Kosten für Südlink im Bereich von etwa zehn Milliarden Euro. Ob dieser Betrag schlussendlich auch zutreffen wird, kann heute noch nicht garantiert werden, da auch hier technologische Entwicklungen, Bauverzögerungen,
Kostenänderungen der Baustoffe und Inflationsraten variieren. - Wartungs- und Reparaturkosten: Die jährlichen Wartungs- und Reparaturarbeiten für Suedlink liegen im Aufgabenbereich der Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW und müssen bitte dort angefragt werden.
- Abschreibung der Netzentgelte: In das SuedLink-Projekt investieren TenneT und TransnetBW nach heutigem Stand rund zehn Milliarden Euro. Die Investitionen für das Vorhaben liegen also bei je rund fünf Milliarden Euro und werden über 40 Jahre abgeschrieben. Dabei ist wichtig zu wissen, dass diesen Investitionen Kosten für netzstabilisierende Maßnahmen gegenüberstehen, die direkt in voller Höhe von den Stromverbrauchern getragen werden. Diese Kosten lagen 2017 bundesweit bei 1,4 Milliarden Euro. Netzstabilisierende Maßnahmen sind notwendig, da das bestehende Stromnetz nicht auf den wachsenden Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion ausgelegt ist. Mit Verbindungen wie SuedLink verringern sich diese Kosten, da sie den dezentral erzeugten Wind- und Sonnenstrom flexibel und sicher zu den Kunden transportieren.
- Netzentgelte: Ob, wie und wann eine Erhöhung der Netzentgelte durch dieses einzelne Vorhaben stattfindet, ist schwer vorherzusagen. Es hängt von den Gesamtkosten der Energiewende und der Zahl der Stromverbraucher, die diese Kosten tragen, ab. Zusätzlich könnte es sein, dass sich durch eine mögliche Veränderung des Strommarktdesigns, sich auch die Berechnung der Netzentgelte verändert.
Wir hoffen, wir können Ihnen hiermit weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team vom Bürgerdialog Stromnetz
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