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Bürger fragen - Wir antworten

TenneT bestätigt Kostensenkung der Netzentgelte durch die Juraleitung

Die TenneT-Kosten für das Übertragungsnetz betrugen 2021 minimale 2,109 Cent pro kWh bei einem Strompreis von ca. 32 Cent/kWh. Darin sind bereits Milliardenkosten an Redispatch und die gesamte Netzbewirtschaftung und Investition enthalten.

TenneT führt in den Webinare-Antworten der Bürgerbeteiligung u.a. aus: Netzausbaumaßnahmen werden auch nur dann durchgeführt, wenn für sie über die gesamte Lebensdauer der Maßnahme ein kostensenkender Effekt auf die Netzentgelte prognostiziert wird. Der Netzentgelterhöhung durch das Investment steht damit eine Netzentgeltsenkung durch geringere Systemdienstleistungen gegenüber.

Um eine konstante und sichere Energieversorgung dauerhaft sicherzustellen ist ein Ersatzneubau der veralteten Trasse erforderlich. Die dadurch entstehenden Kosten werden von TenneT als Übertragungsnetzbetreiber getragen. Über eine Vereinheitlichung der Übertragungsnetzentgelte findet allerdings eine Verteilung über alle Stromkunden in Deutschland statt.

Durch ein moderneres Netz werden allerdings auch die Kosten für sog. Systemdienstleistungen (z.B. Engpassmanagement oder Netzverluste) reduziert. Die daraus entstehende Ersparnis übersteigt sogar die weiterzureichenden Kosten an den Endverbraucher, sodass es langfristig zu einer Reduktion der Netzentgelte führt.

Mein Fazit: Da bestätigt TenneT auch bezogen auf die Juraleitung, daß Trassenausbau zu einer Kostensenkung für die mittelfränkischen Stromverbraucher führt. Da mittlerweile die Strombedarfsmengen im Szenariorahmen annähernd verdoppelt wurden, ergeben sich daraus pro kWh noch deutlich reduziertere Transportkosten für die Zuführung des ohnehin deutlich billigeren Windstroms und deutlich weniger Netzverluste durch HGÜ- und 380kV-Übertragung.
Der BDS führt u.a. dazu aus: Da Hochspannungsleitungen über 40 Jahre abgeschrieben werden können und häufig 80 Jahre oder länger in Betrieb bleiben, ist die Ertüchtigung und der Ausbau des deutschen Übertragungsnetzes deutlich günstiger als die Investition in viele kleine Erzeugungsanlagen oder konventionelle Kraftwerke. Die gesamtvolkswirtschaftlichen Kosten des Netzausbaus sind demnach geringer als die der Netzengpassbewirtschaftung, welche ohne einen konsequenten Stromnetzausbau in den kommenden Jahren zunehmen wird.

Außerdem muss eine über 90Jahre alte mit marodem Weltkriegsstahl und nicht mehr tragfähigen Fundamenten bestückte Leitung ohnehin erneuert und an den Stand der Technik angepasst werden.

Warum wird durch die Trassengegner bei so geringen Kostenanteilen für das Übertragungsnetz und erheblichen Preisvorteilen für die Verbraucher immer dreist behauptet, nur das Übertragungsnetz würde gegenüber rein Dezentraler Versorgung zu massiven Kostensteigerungen für Verbraucher führen obwohl der fehlende Ausbau des Verteilnetzes, deshalb notwendige Abregelungen und Baukostenerhöhungen durch die Behinderungen durch BIs/NIMBYs (inkl. Umplanung auf Erdkabel) die tatsächlichen Kostentreiber der Stromkosten sind und wir die nächsten 10-20 Jahre Verteilnetzkosten zahlen aber dort keine Einspeisung möglich ist?

Frage von Herr B. 28. November 2022
Bürgerdialog Stromnetz Signet

Antwort von der Redaktion

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Erläuterungen und Ihre Frage, die wir Ihnen gerne beantworten.

Wie bereits bei Ihrer Frage vom 20.11.2022, gehen wir gern ausführlicher darauf ein, warum der Netzausbau volkswirtschaftlich sinnvoll und energiewirtschaftlich notwendig ist.

Die Energiewende steht im direkten Zusammenhang mit einer dezentralen Energieversorgung. Eine dezentrale Energieversorgung kann durch verschiedene Faktoren geprägt sein, die sich insbesondere auf die technische und räumliche Komponente der Versorgung beziehen, wie beispielsweise verbrauchsnah bereitgestellte Energie durch Photovoltaikanlagen oder Onshore-Windenergieanlagen. Durch deren Zubau sowie die Abschaltung von großen Kern- und Kohlekraftwerken wandelt sich das deutsche Energiesystem bereits seit vielen Jahren in ein dezentral geprägtes System (acatech 2020).

Durch den verstärkten Ausbau von Windenergieanlagen und dem daraus resultierenden Stromüberschuss im Norden, einer zunehmenden Reduktion der Stromerzeugung durch Kraftwerksstilllegungen und der hohen Stromnachfrage von großen industriellen Verbrauchern im Westen und Süden sowie durch den nur bedingt voranschreitenden Netzausbau kommt es im deutschen Übertragungs- wie auch im Verteilnetz häufig zu Netzengpässen. Dies führt dazu, dass aktuell hohe Kosten der Netzengpassbewirtschaftung (Summe der Kosten für Redispatch, Einspeisemanagement, Reservekraftwerke) anfallen. Diese jährlich anfallenden Kosten beliefen sich im Jahr 2021 auf über 2,3 Mrd. Euro (BNetzA 2021). Ohne einen konsequenten Stromnetzausbau in den kommenden Jahren würden die gesamtwirtschaftlichen Kosten durch die erhöhte Netzengpassbewirtschaftung steigen (Vgl. BNetzA & BKartA Monitoringbericht 2021, 3. ff.).

Insgesamt ist sich die Wissenschaft einig, dass die Energiewende mit einem reinen Ausbau der Verteilnetze deutlich teurer wäre. Das Stromnetz besteht aus unterschiedlichen Spannungsebenen, die miteinander verknüpft ein möglichst sicheres Gesamtsystem bilden. Die verschiedenen Ebenen haben zum Ziel, Verluste beim Energietransport so gering wie möglich zu halten. Neben den Übertragungsnetzen, die als Autobahnen des Stroms verstanden werden, benötigt es auch ein umfangreiches Verteilnetz, welches sich den Anforderungen durch eine Vielzahl von erneuerbaren Einspeisern anpassen muss.
Vergleicht man die Kosten für das Verteil- und Übertragungsnetz, ist ein Kilometer Verteilnetz vermeintlich günstiger als ein Kilometer im Übertragungsnetz (Vgl. BNetzA & BKartA Monitoringbericht 2021, 3. ff.). Im Bericht der Leopoldina, Acatech und Akademienunion zu zentralen und dezentralen Elementen im Energiesystem wird ersichtlich, dass je größer das vernetzte Gebiet ist, desto besser sogenannte Portfolioeffekte genutzt werden können – sie bezeichnen die Tatsache, dass Wind und Solarstrahlung über eine größere Ausdehnung hinweg stärker variieren. Sich beim Ausbau lediglich auf eine Netzebene zu konzentrieren, wäre somit volkswirtschaftlich extrem ineffizient.

Für die Verlegung von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen (HGÜ) gilt seit Dezember 2015 der Erdkabelvorrang, d.h. die Leitungen müssen als Erdkabel unterirdisch verlegt werden. Ziel des Gesetzes zur Änderung von Bestimmungen des Rechts des Energieleitungsbaus war die Weichenstellung für einen schnelleren und in der Bevölkerung akzeptierten Netzausbau, denn vielerorts hatten die Menschen große Bedenken gegen Freileitungen.

Wir hoffen, dass wir Ihre Fragen zufriedenstellend beantwortet haben.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team vom Bürgerdialog Stromnetz

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