Bürger fragen - Wir antworten
Wallbox
Hallo,
In meiner Wohnanlage gibt es sieben Häuser, jedes Haus hat einen eigenen Stromzähler (Haus-Sicherung 63A, Baujahr 2007) und Vertrag mit dem Versorger.
An der Zufahrt zur Anlage gibt es einen Anschluss-Kasten, dort kommt die Netzleitung des lokalen Netzbetreibers an und teilt sich zu den Häusern auf.
Aktuell wird nun unser Haus als erstes mit einer Wallbox ausgestattet.
Meine Nachbarn haben die Sorge, dass künftig die vorhandene Netzanschluss-Leitung für die Wohnanlage überlastet werden könnte, wenn nach und nach mehrere Häuser mit Wallboxen ausgestattet werden. Sie befürchten, dass dann die Zuleitung vom Netzbetreiber erweitert werden müsste, und dass dann die Kosten für diese Erweiterung auf die Kunden umgelegt werden – im Extremfall dann zB auf den einen unglücklichen Nachbarn, der eben mit seiner neuen Wallbox die Leitungskapazität überlasten würde.
Ist diese Sorge der Nachbarn begründet? Ich war der Meinung, dass solche Erweiterungen typische „Netzausbaukosten“ sind, die der Netzbetreiber tragen müsste?

Antwort von der Redaktion
Sehr geehrter Herr E.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Gerne helfen wir Ihnen bei der Beantwortung Ihrer Fragen weiter.
Die Sorge Ihrer Nachbarn ist grundsätzlich verständlich. Es ist wichtig, dass bei der Installation von Wallboxen und anderen größeren elektrischen Verbrauchern in einer Wohnanlage immer die technischen Kapazitäten des Stromnetzes berücksichtigt werden, um Störungen zu vermeiden und eine stabile Stromversorgung für alle Bewohner zu gewährleisten. Die Belastung des Stromnetzes hängt für Wallboxen insbesondere auch von der Anzahl der Wallboxen, ihren Ladekapazitäten und dem gleichzeitigen Ladeverhalten der Bewohner ab.
In der Regel trägt der lokale Netzbetreiber die Verantwortung für den Ausbau und die Erweiterung des Stromnetzes, um sicherzustellen, dass die Netzanforderungen erfüllt werden und eine stabile Stromversorgung gewährleistet ist. Es kann, je nach rechtlicher Situation und technischem Anschluss Unterschiede geben. In einigen Fällen kann es sein, dass die Kosten für den Netzausbau teilweise oder vollständig auf die Kunden umgelegt werden, insbesondere wenn spezifische Anschlussbedingungen oder Sonderregelungen gelten. Um Klarheit zu erlangen, sollten Sie bzw. Ihre Nachbarn sich direkt an den örtlichen Netzbetreiber wenden: https://vnbdigital.de/
Zudem wird mit dem Voranschreiten der E-Mobilität die netzdienliche Steuerbarkeit von Wallboxen immer größere Bedeutung erlangen, bei der der Netzbetreiber die verfügbare Leistung unter Berücksichtigung der aktuellen Netzauslastung anpassen kann (§ 14 EnWG). Somit wäre die Installation mehrerer Wallboxen ohne weiteres möglich. Im Betrieb könnte es dann ggf. aber zu Einschränkungen kommen.
Wir hoffen, dass wir Ihre Frage zufriedenstellend beantworten konnten.
Ihr Team des Bürgerdialog Stromnetz
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