Berlin, 31. März 2023 Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern, Wallboxen, um E-Autos zu laden, Wärmepumpen als klimafreundliche Heizungen: Die Energiewende stellt das Verteilnetz – insbesondere auch auf der Niederspannungsebene – vor neue Herausforderungen. Smarte neue Technologien können dazu beitragen, Leistungsspitzen und Überlastungen des Netzes zu vermeiden. So können Haushalte Elektrizität flexibel verbrauchen beziehungsweise ins Stromnetz einspeisen. Welches Potenzial haben smarte Flexibilitätslösungen, um den neuen Herausforderungen zu begegnen und können sie den Ausbau der Stromnetze ersetzen? In der siebten Folge des „Stromnetzdialog“ – dem Podcast rund um den Stromnetzausbau und die Energiewende in Deutschland – sprechen Alix von Haken, Ingenieurin für intelligente Netze bei Netze BW, und Julia Schnaars, Ingenieurin für Stromnetzplanung bei Netze BW, über die smarten Netze der Zukunft, netzdienliches Verhalten dank intelligenter Anlagen und die Notwendigkeit, die Stromnetze weiter auszubauen.
Smarte Geräte entlasten das Netz
Die Folge moderieren Kilian Harbauer, Regionaler Ansprechpartner des Bürgerdialog Stromnetz für die Oberpfalz, und Michael Klebe, Regionaler Ansprechpartner des Bürgerdialog Stromnetz für Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Mit Alix von Haken sprechen sie darüber, dass neue Technologien wie Wallboxen oder Wärmepumpen für das Netz zwar eine Herausforderung darstellen, gleichzeitig aber auch Teil der Lösung sein können. Alix von Haken: „Diese Geräte sind steuerbar, sodass sich ihre Leistung flexibel verschieben lässt, ohne dass die KundInnen etwas davon merken. Wir können sie so koordinieren, dass wir Leistungsspitzen vermeiden und gar nicht erst in die Situation kommen, das Netz zu überlasten.“ Mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt „flexQgrid“ hat Netze BW gemeinsam mit Partnern aus den Bereichen Netzbetrieb, Wissenschaft und Industrie sowie BürgerInnen der Gemeinde Freiamt untersucht, wie sich der Einsatz von smarter Netztechnologie unter Praxisbedingungen bewährt. „Wir haben gezeigt, dass das Konzept funktioniert, in der Niederspannungsebene flexible Anlagen aufeinander abzustimmen, um Engpässe zu vermeiden. Und zwar sowohl in der Kapazitätsplanung als auch in Echtzeit“, berichtet von Haken.
Am Netzausbau geht kein Weg vorbei
Julia Schnaars erläutert, warum es grundsätzlich notwendig ist, die Stromnetze auszubauen: „Wir machen das, um langfristig die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten.“ Die Maßnahmen müssten aber auch volkswirtschaftlich sinnvoll sein: „Das heißt, wir wollen so wenig Netzausbau wie möglich, aber so viel wie nötig.“ Flexibilitätslösungen wie smarte Geräte könnten dazu beitragen, Netzengpässe zu überbrücken. „Wenn es uns gelingt, die Leistungsspitzen dauerhaft zu verringern, dann können wir auch den Netzausbau verringern. Das heißt aber nicht, dass wir auf ihn verzichten können.“ Die größte Herausforderung bei der Energiewende sei es, die notwendigen Veränderungen so schnell umzusetzen, dass Deutschland seine Klimaziele erfüllen könne. „Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass wir die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe betrachten. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, das schnelle Gelingen zu ermöglichen“, so Schnaars.Das ausführliche Gespräch mit Alix von Haken und Julia Schnaars veröffentlicht der Bürgerdialog Stromnetz auf den Streaming-Plattformen Spotify, Apple Podcasts, Deezer, Podimo und Google Podcasts sowie unter folgender Internetadresse: www.buergerdialog-stromnetz.de/wissenswertes/podcast-stromnetzdialog
Dialog, um die Energiewende gemeinsam zu gestalten
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